Die Musik spricht für sich allein.
Vorausgesetzt, wir geben ihr eine Chance.
Yehudi Menuhin

 

Yehudi Menuhin kommt 1916 als Sohn jüdischer Einwanderer in New York zur Welt und wächst in San Francisco auf. Seine erste Geige – ein Spielzeuginstrument aus Blech – soll er mit vier Jahren zertrampelt haben, als er die ersten Töne hörte. In den folgenden Jahren lernt er eine richtige Violine zu spielen und gibt 1925 – mit gerade einmal neun Jahren – sein erstes Solokonzert.

Die Familie Menuhin zieht alsbald nach New York und später nach Paris, um dem Jungen den besten Unterricht und den Zugang zu den europäischen Konzerthäusern zu ermöglichen. Mit noch nicht ganz 13 Jahren gelingt Menuhin mit einem legendären Konzert in Berlin der Durchbruch. Von da an als „Jahrhundertgeiger“ gefeiert, gibt er Konzerte in der ganzen Welt, teilweise mehr als 100 im Jahr.

Menuhin war nicht nur ein großer Geiger, sondern auch ein großer Humanist und Philantrop. Er setzte sich für die Benachteiligten dieser Welt genauso ein wie für den musikalischen Nachwuchs. Er gründete eine eigene Violinschule in London, spielte während der Apartheid für Farbige in Südafrika und solidarisierte sich mit dem in der Sowjetunion verfolgten Alexander Solschenyzin. Er rief mehrere Stiftungen, Wettbewerbe und humanitäre Organisationen wie Live Music Now ins Leben und wirkte als Pädagoge und Autor.

Sein Engagement wurde durch unzählige Preise gewürdigt, u. a. 1979 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik und mit der Otto-Hahn-Friedensmedaille. Nach seiner Karriere als Konzertgeiger folgte eine zweite als Dirigent. 1999 starb Yehudi Menuhin auf einer Konzertreise in Berlin.

Foto © Regine Körner